3 Fragen, 3 Antworten - Carsten Esdar

Carsten Esdar (54) wurde Im Jahr 1986 in Wuppertal als Schiedsrichter ausgebildet. Bis zu seinem Umzug aus beruflichen Gründen 1995 nach Wesel, leitete er im Bereich Niederrhein Spiele. 1996 zog er berufsbedingt in den Hunsrück, war als Spieler und bis heute als Trainer tätig. 2014 hat er zu seiner Trainertätigkeit, auch das „Schiedsen“ wieder aufgenommen und pfeift heute mit seinem Gespann Partner Rene Vasek im Bereich des Rheinlandes.

Welche Funktionen decken Sie im Bereich des Schiedsrichterwesens ab?

Zurzeit bin ich Schiedsrichteransetzer im Rheinland für die Rheinlandligen Frauen und Herren, sowie für die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland Jugendspielklassen im Bereich des Rheinlandes. Des Weiteren setze ich alle Spiele für alle Spielklassen im Bereich Hunsrück/Nahe an.

Wie schätzen Sie die Entwicklung im Schiedsrichterbereich ein?

Im Verhältnis zu den am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften ist die Anzahl der gemeldeten SchiedsrichterInnen zu gering. Würden sich nicht Schiedsrichter bereit erklären samstags und sonntags zu pfeifen oder zusätzlich einzuspringen bei Ausfall, dann würden noch mehr Spiele unbesetzt bleiben. In dieser Saison ist es sogar vorgekommen, dass ein Damenoberligaspiel abgesagt werden musste, da keine SchiedsrichterInnen zur Verfügung standen. Erfreulich ist, dass es einige Neuausbildungen im Bereich Mosel-Eifel/Hunsrück-Nahe vor der Saison 2022/23 gab. Trotzdem reicht die Anzahl der SchiedsrichterInnen nicht aus, um alle Spiele besetzen zu können. Wünschenswert wäre es, wenn Spieler und Spielerinnen, die ihr aktive Laufbahn beenden, sich danach bereit erklären würden, als SchiedsrichterInnen tätig zu werden. Als Motivation: man braucht sich die Woche über nicht mehr zum Training zu quälen, pfeift am Wochenende ein Spiel und bleibt dem Handballsport erhalten.

Was müsste verbessert werden, damit noch mehr Interessenten für den Schiedsrichterbereich gefunden werden?

Schön wäre es, wenn wir genügend Schiedsrichter zur Verfügung hätten, dann könnten die erfahrenen Unparteiischen die Neuen und insbesondere die Jugendschiris anleiten und unterstützen. Leider ist dies nicht möglich, da die zur Verfügung stehenden Schiris dazu keine Zeit haben, da sie Spiele pfeifen müssen. Wünschenswert wäre es, wenn alle Zuschauer und Zuschauerinnen, die Schiris lauthals während des Spiels kritisieren, selbst als SchiedsrichterInnen tätig werden würden. Dann hätten wir keinen Schiedsrichtermangel.

Quelle: www.mosel-handball.de

Quelle: HSG Hunsrück